5.24 Das Leben beweisen

 

BETENDER RUF

 

Sie rufen uns zum Beten, damit wir uns daran erinnern … daran erinnern, dass wir Zeugen des ungewöhnlichen Ereignisses sind, nämlich des Lebens.

Wir bilden Teil einer Lebendspezies, welche in Universen leben, weit über irgendein Begreifen oder eine Befähigung, die wir hier entwickeln können, hinaus.

Aber auch hier, an diesem Ort des Universums, pocht die Spezies Leben, pocht die menschliche Spezies und ihr – so zusagendes – „Handwerk” ist, diese Offensichtlichkeit zu bezeugen.

Bezeugen, dass ich lebe!

Und dafür muss ich die Stimme äußern, meine Anwesenheit gestikulieren, mein Bewusstsein ausdrücken, meine Intentionen klären, meine solidarische Essenz zeigen … unausweichlich, die Prioritäten ausüben, die garantieren …, die den Enthusiasmus, die Hoffnung, die Treue garantieren.

Und in dem Maße wie ich da bin und meine Präsenz bezeuge, weit über die Spur des Fleisches, des Papiers … hinaus, mehr noch hier in der Offensichtlichkeit...

 

Es ist möglich … es ist möglich im Leben durch die Unbedeutsamkeit des Tuns durchzugehen. Es ist möglich im Leben die Verweigerung des Glaubens durchzumachen.

Aber nichts wird umsonst sein.

Und auch wenn nichts umsonst ist, ermutigt uns die Erinnerung an unsere universelle Essenz dazu …, nicht nachzulassen, nicht aufzugeben, nicht zu hintergehen.

Diese treue Widerspiegelung eines Tagesanbruchs (span.: ‚ama-necer‘) sein ..., der unausweichlich kommt, so wie die unausweichliche Dunkelheit der Abenddämmerung.

 

Wenn wir „bezeugende Offensichtlichkeiten einer Schöpfung sind”, dann muss in unserer Erinnerung, dass durch die Präexistenz-Existenz gehandelt wird, ein konstantes Verhalten sein.

Das kann man nicht auf später verschieben. Verzögert sich etwa … das Rauskommen der Sonne? Versteckt sich etwas die Ankunft des Winters?

 

Jedwedes Element, das Teil des Lebens bildet, bezeugt seine Präsenz. Und das macht es pünktlich. Und das macht es übereinstimmend mit seiner Fähigkeit.

Es verbirgt sich nicht für später.

Und so ist es, wie das Wesen der Menschheit pflegt, seine Erinnerungen, seine gefühlten Erinnerungen zu verschieben und zu verschieben, jene, die bezeugen, was man fühlt … und sie machen das elegant, mit Behutsamkeit, mit Schönheit, mit Freundlichkeit.

Ja. Wir können Gewitter und Blitze sein, aber wir wissen, dass wir auch Regenbogen sind.

Ja. Wir können Trockenheit und … gerissene Erde sein, aber wir können auch überschwemmen.

Auch wenn wir Extreme sind, suchen wir das Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht, in dem die Lebenskunst, die Kunst zu lieben mit Süße, mit Zärtlichkeit, mit Lächeln inszeniert werden.

Es hegt weder Bitterkeit noch Groll noch Kummer.

 

Ja. Außer unserer Erinnerung von … dem kleinen Verlauf, dieser betenden Erinnerung von Bewohnern des Universums, die das ungewöhnliche Ereignis zu leben bezeugen, muss das ein Prisma sein, in dem wir uns widergespiegelt sehen.

 

Wir könnten uns fragen:

Wie bezeuge ich das Leben? Mein Leben?

Ich bin Zeuge eines ungewöhnlichen Ereignisses im Universum und … und ich bemerke seine Natur nicht...?

Oder aber SIE haben mir Ressourcen wie das Beten gegeben, um mich nach meinem Leben zu fragen?

 

Wie sieht Dein Leben aus, ausnehmende, einzigartige und unwiederholbare  Kreatur?

 

Welche Qualität der Liebe … realisierst Du?

 

Welche Qualität der Verpflichtung … üben Deine Glaubensvorstellungen aus?

Sprich mit mir! Sprich mit mir! Menschliches Leben, von Deinen Erfahrungen.

Erzähl mir von Deinem lächelnden Leben und von Deinem verletzenden Schmerz.

 

Aber vor allem erzähle mir von Dir, als lebende Einheit, als latente Einheit … beladen mit Ressourcen, voll von Erinnerungen des Universums.

 

Wir sind Zeugen eines Ereignisses. Und Zeugnisse sind dringlich, um sich zu erneuern, um sich umzustrukturieren.

 

(2 Min. der Stille)

 

Die betende Empfindung übermittelt uns die Idee, dass sich … die bezeugende Entscheidung als das zu fühlen, was man ist und das auszudrücken, was man anstrebt, immer näherkommt.

 

Die Empfindung des Glaubens, dass das Leben die Teilhabenden dieses Ereignisses anmahnt –als allerhöchste Wesenheit-, dass sie ihre Glaubensvorstellungen präsentieren, dass sie ehrlich werden in ihrer Form sich auszudrücken, dass sie vom Anschein ablassen...

 

Dass sie ihre Projektionen anpassen...

Dass sie sich in ihrer Treue mit der Gewissheit und der Illusion, der Fantasie, mit der eigenen Überzeugung engagieren und nicht der eines anderen.

 

Ja. Um es in einer anderen Form zu sagen: es scheinen sich die Momente zu nähern, in denen sie von uns die Rechnungen vorlegen.

Und sehen, wie du … Hundert gibst, als SIE uns eins gaben.

 

Weil SIE uns gebildet haben, SIE uns gezeugt haben, SIE haben uns gebracht, SIE gaben uns zu trinken, zu essen.

SIE gaben uns die Rede, SIE gaben uns die Schritte... und SIE ließen uns entdecken.

Und wir lernten die Buchstaben … und wir konnten lesen.

 

Und lernen … lernen zu entdecken und aus unseren Erfahrungen eine Fülle... eine Fülle der Schönheit zu machen, das Unangemessene, das Ungeeignete zu verwerfen, das Vulgäre und in dem Tugendhaften anzuwachsen, in dem Großzügigen, in dem Wertvollen, in dem Ausnehmenden …, in dem Außerordentlichen … und in dem alltäglichen Dasein in origineller Form und nicht in „ein Tag mehr“ zurückgezogen zu bleiben.

 

(10 Min. der Stille)

 

Das Verstreichen wartet nicht.

Ja...

Wir müssen pünktlich an der Haltestelle sein, die uns entspricht.

SIE warten auf uns.

SIE brauchen uns und wir brauchen SIE.

 

(2:30 Min. der Stille)

 

Der Schutz ist gegenwärtig. Der Unterschlupf der Pflege darf nicht vernachlässigt werden.

Die Fundamentale Vorsehung … knausert nicht. Von daher muss unser Gedeihen offensichtlich sein.

 

Das Leben offensichtlich machen.

 

 

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